- Bei Verlust oder Diebstahl Ihrer Kreditkarte müssen Sie Ihre Kreditkarte sofort sperren lassen.
- Ihre Karte sperren lassen können Sie über den zentralen Sperr-Notruf 116 116 (Mastercard und Visa Debitkarte oder Kreditkarte), über die Notfall-Hotline Ihrer Bank und häufig auch im Online-Banking.
- Ihre Haftung für die missbräuchliche Verwendung einer verlorenen oder gestohlenen Kreditkarte beschränkt sich auf maximal 50 €, bei einer Mastercard oder einer Visa-Karte ist in der Regel keine Haftung des Karteninhabers vorgesehen.
- Ausnahmen gelten, wenn Sie grob fahrlässig gehandelt haben und Unbefugte Zugang zur Karte und zu den Kartendaten hatten.
- Die Sperrung einer Kreditkarte ist immer kostenlos.
Die Kartensperrung ist eine existenzielle Sicherheitsmaßnahme bei Verlust oder Diebstahl einer Kreditkarte. Sie stellt sicher, dass die Karte nicht missbräuchlich verwendet werden kann und sichert den Karteninhaber im Hinblick auf Haftungsansprüche bei unautorisierter Kartennutzung ab. Für die Sperrung der Visa-Karte und Mastercard (Debitkarte oder Kreditkarte) sowie von Girocards steht die zentrale Notrufnummer 116 116 zur Verfügung. Daneben unterhalten die Anbieter von Kreditkarten eigene Sperr-Hotlines. Auf eine temporäre Kartensperrung im Online-Banking oder in der App sollte immer eine offizielle Verlustanzeige und die unwiderrufliche Kartensperrung durch den zentralen Sperr-Notruf oder den Kartenanbieter erfolgen.
Gründe für eine Sperrung der Kreditkarte
Es gibt mehrere Gründe, warum jemand die Sperrung seiner Kreditkarte vornehmen lassen möchte. Neben dem Diebstahl und dem Verlust der Karte gibt es noch weitere Situationen, in denen die Sperrung der digitalen Karten eine Überlegung wert ist. Die häufigsten Gründe sind:
- Verlust oder Diebstahl: Wenn die Kreditkarte verloren geht oder gestohlen wird, sollte sie sofort gesperrt werden, um einen Missbrauch durch Dritte zu verhindern.
- Verdacht auf Betrug: Wenn der Verdacht besteht, dass unbefugte oder betrügerische Transaktionen mit der Kreditkarte durchgeführt wurden, ist es ratsam, die Karte sperren zu lassen, um weitere Schäden zu vermeiden.
- Unbefugte Transaktionen: Falls unbekannte Käufe oder Zahlungen auf dem Konto erscheinen, kann das Sperren der Karte ein schneller Schritt sein, um den weiteren Missbrauch zu stoppen, während die Angelegenheit geklärt wird.
- Fehlerhafte oder ungenaue Abbuchungen: Wenn es Probleme mit der Abrechnung gibt, wie etwa falsche Belastungen oder doppelte Zahlungen, kann es sinnvoll sein, die Karte sperren zu lassen, während das Problem behoben wird.
- Zahlungsprobleme oder Zahlungsunfähigkeit: In Situationen, in denen es schwerfällt, die offenen Beträge rechtzeitig zu begleichen, und man die Karte aus finanziellen Gründen nicht weiter nutzen möchte, kann die Sperrung der Karte helfen, weitere Schulden zu vermeiden.
- Sicherheitsbedenken: Wenn man das Gefühl hat, dass die Kreditkarte aus anderen Gründen nicht mehr sicher ist – etwa nach einem Sicherheitsvorfall oder einer Datenpanne – kann eine Sperrung sinnvoll sein.
- Nichtbenutzung oder Abschluss des Vertrages: Wenn man die Karte nicht mehr benötigt oder sich dazu entschließt, den Vertrag mit dem Kreditkartenanbieter zu beenden, kann die Sperrung der Karte eine Möglichkeit sein, den Zugang zu stoppen.
In jedem Fall ist es ratsam, die Sperrung schnellstmöglich bei der Bank oder dem Kreditkartenanbieter zu beantragen, um die Sicherheit zu gewährleisten und gegebenenfalls Missbrauch zu verhindern.
Kreditkartensperrung – unterschiedliche Sperroptionen
Wenn Ihnen Ihre Kreditkarte abhandenkommt, müssen Sie schnell reagieren, um eine missbräuchliche Verwendung der Karte zu verhindern. Zudem kommen Haftungsfragen auf Sie zu, falls Sie Ihre Debitkarte oder Kreditkarte in einem solchen Fall nicht sofort sperren lassen.
Für eine Kartensperrung stehen Ihnen verschiedene Notfall-Nummern sowie Sperrfunktionen im Online-Banking oder in der mobilen App Ihrer Bank zur Verfügung. Einige Banken bieten zusätzlich eine kostenlose Sperr-App an, mit der Sie Ihre Kreditkarte über Ihr Smartphone sicher sperren können.
Bei einem Diebstahl Ihrer Karte ist zusätzlich zur Kartensperrung eine Anzeige bei der Polizei erforderlich.
Sperrung über Notfall-Nummern
Möchten Sie die Sperrung Ihrer Kreditkarte über die zentrale Karten-Sperr-Hotline vornehmen, so wählen Sie die +49 116 116. Der einheitliche Sperr-Notruf gilt für EC-Karte, Mastercard & Visa-Karte (Debitkarte oder Kreditkarte). Sollten Sie Ihren Karten-Anbieter unter dieser Nummer nicht erreichen, wählen Sie die entsprechende Nummer des Anbieters (siehe Info-Kasten).
Bitte beachten Sie, dass der zentrale Sperr-Notruf nicht für Kreditkarten von American Express und Diners Club gilt, für deren Sperrung Sie immer die Notfall-Hotline des Kreditkartenanbieters kontaktieren müssen. Diners Club Karten spielen in Deutschland jedoch nur eine sehr geringe Rolle.
Auch wenn Sie eine Mastercard oder Visa-Karte nutzen, die von unterschiedlichen Anbietern herausgegeben werden, ist nicht immer eine Kartensperrung über den einheitlichen Sperr-Notruf möglich. Einige Banken nehmen daran nicht teil, sodass eine Kartensperrung immer über die Bank-Hotline eingeleitet werden muss. Die Service-Nummern von Mastercard und Visa sollten Sie nur dann nutzen, wenn Sie die zentrale Notfall-Nummer oder Ihre Bank aus dem Ausland nicht erreichen können. In der Regel agieren sie jedoch lediglich als Vermittlungsdienst an die zuständige Bank, die Ihre Kreditkarte herausgegeben hat.
Kontaktieren Sie Anbieter und Banken keinesfalls per E-Mail. Die Sperrung mittels E-Mail wird viel zu lange dauern und per E-Mail wahrscheinlich ohnehin nicht möglich sein.
Optimal ist, wenn Sie sich vorab bei Ihrer Bank informieren, ob Sie Ihre Visa/Mastercard Debitkarte oder Kreditkarte über den zentralen Notruf sperren lassen können. Außerdem können Sie auf der Webseite des Sperr-Notrufs abfragen, ob Ihre Bank eine zentrale Kartensperrung unterstützt.
- Einheitliche Karten-Sperr-Hotline für Girocard, Mastercard & Visa (Debitkarte oder Kreditkarte): +49 116 116
- Alternative Nummer, sofern Sie die 116 116 aus dem Ausland nicht erreichen: + 49 30 40 50 40 50
- Sperrnotruf per Fax für sprach- und hörgeschädigte Menschen: + 49 30 40 50 40 50
- Notfall-Hotline der Bank, die Ihre Mastercard oder Visa-Karte herausgegeben hat
- American Express: +49 69 9797-2000
- Diners Club: +49 69 150 135/136
- Mastercard: innerhalb von Deutschland 0800-071-3542, aus dem Ausland +1-636-722-7111, zusätzlich + 49 721 1209 66001
- Visa: innerhalb von Deutschland 0800 811 8440, aus dem Ausland + 49 721 1209 66001
Die zentrale Karten-Sperr-Hotline und die Notfall-Hotlines der Banken und Kreditkartenanbieter sind 24/7 erreichbar.
Sperrung im Online-Banking oder in der App
Bei den meisten Kreditkarten ist zudem eine Kartensperrung im Online-Banking oder in der mobilen App des Kreditkartenherausgebers möglich. Allerdings handelt es sich dabei um eine temporäre Sperrung im Rahmen der digitalen Kartenverwaltung. Bei Verlust oder Diebstahl Ihrer Karte ist diese Funktion hilfreich für eine sofortige Sperrung – sie reicht jedoch nicht aus, um Haftungsansprüche aus einer missbräuchlichen Kartennutzung sicher abzuwehren. Im nächsten Schritt sollten Sie daher auch den zentralen Sperr-Notruf oder Ihre Bank informieren, die eine unwiderrufliche Kartensperrung in die Wege leiten werden.
Einige Banken bieten im Online-Banking oder in ihrer App einen sogenannten Card Lock Chat an, um den Verlust oder Diebstahl Ihrer Kreditkarte zu melden. Hier chatten Sie direkt mit dem Kundendienst Ihrer Bank, der Ihre Kreditkarte unwiderruflich sperren wird.
Angaben für die Kartensperrung
Optimal ist, wenn Sie für die Sperrung Ihrer Kreditkarte die Kartennummer bereit haben. Jedoch reicht es auch aus, beim zentralen Sperr-Notruf den Namen oder die Bankleitzahl der herausgebenden Bank sowie Ihren Namen anzugeben. Hierdurch ist es möglich, Sie als Karteninhaber zu identifizieren und die Karte umgehend zu sperren.
Kosten für die Kartensperrung und Ersatzkarte
Wenn Sie Ihre Karte sperren lassen, fallen dafür keine Kosten an – dies liegt nicht im Ermessen der Bank, sondern ist gesetzlich so geregelt.
Eine Ersatzkarte stellt Ihnen die Bank innerhalb weniger Tage zu – gegebenenfalls auch weltweit, wenn Sie sich gerade auf einer Auslandsreise befinden. Viele Banken sehen für ihre Kreditkarten-Kunden nach einer Kartensperrung zusätzlich einen Bargeld-Service vor, sodass Sie den Zeitraum bis zur Ankunft Ihrer neuen Karte ohne Schwierigkeiten überbrücken können.
Auch die Ausstellung einer Ersatzkarte ist in der Regel kostenlos. Ausnahmen gelten, wenn Sie den Verlust oder den Diebstahl aufgrund von grober Fahrlässigkeit zu verantworten haben.
Haftungsfragen bei Verlust oder Diebstahl einer Kreditkarte
Ihre Haftung nach Verlust oder Diebstahl Ihrer Kreditkarte beschränkt sich in der Regel auf 50 – 150 €, falls die Karte bis zur Sperrung missbräuchlich verwendet wurde. Der jeweilige Selbstbehalt unterscheidet sich jedoch von Anbieter zu Anbieter und von Bank zu Bank.
Zu Haftungsansprüchen gegenüber dem Kreditkarteninhaber kann es jedoch kommen, wenn grob fahrlässig gehandelt wird – im ungünstigsten Fall haften Sie dann für den gesamten Schaden. Ob ein Verhalten als grob fahrlässig bewertet werden kann, ist oft Gegenstand von Gerichtsentscheidungen.
Fazit
Eine schnelle Sperrung Ihrer Kreditkarte nach Verlust oder Diebstahl ist entscheidend, um finanzielle Schäden durch Missbrauch zu verhindern und Ihre Haftung auf ein Minimum zu beschränken. Die zentrale Notfall-Hotline 116 116, die Notfall-Nummern der Banken sowie Online-Sperroptionen ermöglichen eine sofortige Sperrung, ohne dass Kosten für den Karteninhaber entstehen. Informieren Sie sich unbedingt im Vorhinein, welche Nummer Sie in einer entsprechenden Situation wählen müssen.
Halten Sie die geforderten Angaben zur Kartensperrung bereit und kümmern Sie sich im Anschluss schnellstmöglich um eine Ersatzkarte, um weiterhin flexibel bezahlen zu können.
Häufig gestellte Fragen – FAQ
Bei Verlust oder Diebstahl muss eine Kreditkarte gesperrt werden, um ihren Missbrauch zu vermeiden. Zudem ist eine schnelle Sperrung wichtig, um die Haftung des Karteninhabers bei unautorisierter Kartennutzung zu vermeiden.
Um die Kreditkarte zu sperren, kontaktieren Sie entweder den zentralen Sperr-Notruf 116 116 oder die Notfall-Hotline Ihrer Bank/Ihres Kreditkartenanbieters. Über die zentrale Notfall-Nummer können Sie Ihre Mastercard oder Ihre Visa-Karte (Debitkarte oder Kreditkarte) sperren lassen.
Für Sperrungen über die Nummer 116 116 benötigen Sie Ihren Namen/den Namen des Karteninhabers, Ihre Mastercard oder Visa-Kartennummer oder den Namen und die Bankleitzahl der Bank, die Ihre Kreditkarte ausgegeben hat.
American Express und Diners Club geben ihre Kreditkarten selbst heraus und sind auch der zuständige Ansprechpartner für Kartensperrungen. Ebenso nehmen nicht alle Banken, die eine Mastercard oder Visa-Karte ausgeben, am zentralen Sperr-Notruf teil, sodass Sie für Kartensperrungen ebenfalls die Notfall-Hotline Ihrer Bank kontaktieren müssen.
Für den Ablauf einer Kartensperrung ist es unerheblich, ob es dabei um eine Girocard (EC-Karte), eine Debitkarte oder Kreditkarte geht.
Die zentrale Notfall-Nummer erreichen Sie als die zuständige Sperrinstanz bundesweit gebührenfrei, auch Anrufe bei den Notfall-Hotlines der Kreditkartenanbieter sind im Inland kostenlos.
Auch über das Online-Banking und die mobile App sind Sperrungen der Kreditkarte möglich.
Wenn Sie im Ausland unterwegs sind und die Kreditkarte dabei abhandenkommt, kontaktieren Sie für die Kartensperrung ebenfalls den zentralen Sperr-Notruf oder Ihre Bank (bei Anrufen dann bitte unbedingt mit deutscher Vorwahl +49).
Alternativ ist eine Kartensperrung meist auch im Online-Banking und in der mobilen App des Anbieters möglich. Zur Sicherheit sollten Sie danach trotzdem eine offizielle Sperrung über den Sperr-Notruf 116 116 oder den Kreditkartenanbieter in die Wege leiten.
Nach einer Kartensperrung stellt Ihnen Ihr Kreditkartenanbieter kurzfristig eine Ersatzkarte aus, die bei Bedarf auch ins Ausland versendet wird.
Oft bieten die Banken nach Kartensperrungen im Ausland einen Bargeld-Service an, um finanzielle Engpässe bis zur Ankunft der Ersatzkarte zu überbrücken.