Transparenz

Kreditkarte mit Mietwagenversicherung

Viele Reisende verlassen sich auf die Mietwagenversicherung ihrer Kreditkarte – und sind überrascht, wenn der Schutz nicht wie erwartet greift. Ausschlüsse bei Reifen oder Glas, hohe Selbstbeteiligungen und strikte Nutzungsvoraussetzungen sind typische Stolperfallen. Gerade im Ausland können zusätzliche Einschränkungen oder abweichende Rechtslagen schnell zu teuren Problemen führen. Wer vorbereitet ist, fährt entspannter und spart im Zweifel viel Geld.
Geschrieben von
Janine El-Saghir

Kreditkarten mit Kfz-Versicherung

Barclays Platinum Double
Barclays Eurowings Premium
Santander BestCard Premium
American Express Business Gold
American Express BMW Premium Carbon
American Express Platinum Card
American Express Business Platinum Card
Miles & More Gold
Miles & More Gold Business
Zum Anbieter Zum Anbieter Zum Anbieter Zum Anbieter Zum Anbieter Zum Anbieter Zum Anbieter
Jahresgebühr 99 € 0 €
99 € ab 2. Jahr
99 € 0 €
175 € ab 2. Jahr
500 € 720 € 850 € 138 € 138 €
Kartengesellschaft
VISAVISA MastercardMastercard
VISAVISA VISAVISA American ExpressAmerican Express American ExpressAmerican Express American ExpressAmerican Express American ExpressAmerican Express MastercardMastercard MastercardMastercard
Deckungshöhe 100.000 € 75.000 € 50.000 € 75.000 € 75.000 € 75.000 € 75.000 € 75.000 € 75.000 €
Selbstbehalt pro Schadensfall 0 € 230 € 0 € 200 € 200 € 200 € 200 € 200 € 200 €
Deckungsdauer in Tagen 90 Tage 30 Tage 30 Tage 120 Tage 120 Tage 120 Tage 120 Tage 30 Tage 30 Tage
Deckungssumme für Diebstahl 100.000 € 75.000 € 50.000 € 75.000 € 75.000 € 75.000 € 75.000 € 75.000 € 75.000 €
Voraussetzungen
  • Mietwagen muss vollständig mit einer Barclays Platinum Double Kreditkarte angemietet und bezahlt werden
  • gültig für den Karteninhaber und Fahrer, die im Mietwagenvertrag angegeben sind
  • Mietwagen muss vollständig mit der Eurowings Premium Kreditkarte bezahlt werden
  • Mietwagen muss mit der Santander BestCard Premium bezahlt werden
  • Mietwagen muss mit der American Express Karte bezahlt werden
  • gültig für max. 2 gleichzeitig angemietete Fahrzeuge
  • gültig für max. 5 im Mietwagenvertrag angegebene Fahrer
  • Mietwagen muss mit der American Express Karte bezahlt werden
  • gültig für max. 2 gleichzeitig angemietete Fahrzeuge
  • gültig für max. 5 im Mietwagenvertrag angegebene Fahrer
  • Mietwagen muss mit der American Express Karte bezahlt werden
  • gültig für max. 2 gleichzeitig angemietete Fahrzeuge
  • gültig für max. 5 im Mietwagenvertrag angegebene Fahrer
  • Mietwagen muss mit der American Express Karte bezahlt werden
  • gültig für max. 2 gleichzeitig angemietete Fahrzeuge
  • gültig für max. 5 im Mietwagenvertrag angegebene Fahrer
  • Mietwagen muss mit der Miles & More Gold Card bezahlt werden
  • Mietwagen muss mit der Miles & More Gold Card Business bezahlt werden
Einschränkungen
  • gilt nicht für rechtskräftig abgeurteilte, verurteilte oder von einem anhängigen Verfahren betroffene Verkehrssünder
  • Kurzzeitanmietungen von weniger als einem Tag sowie Carsharing-Fahrzeuge, die über eingetragene Vereine oder private Carsharing-Anbieter organisiert werden
Auto / PKW JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa
Motorräder / Roller NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein
LKW NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein NeinNein
Haftungsausschluss Weiter nicht versichert sind Nutzfahrzeuge und Fahrzeuge, die nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen sind (einschließlich z. B. Anhänger und Wohnwagen) Gilt nicht für gewerblich genutzte Mietfahrzeuge Weiter nicht versichert sind Mopeds, Motorräder, Busse, Nutzfahrzeuge, Wohnwagen, Wohnmobile, Anhänger etc. Weiter nicht versichert sind Transporter, Wohnwagen, Wohnmobile, Camper, Vans & Minivans mit mehr als 7 Sitzplätzen, Off-Road-Nutzung von Geländewägen & SUV, Anhänger sowie Fahrzeuge Nobelmarken wie Ferrari, Lamborghini, Aston Martin, Bentley, Maybach, Rolls-Royce etc. Weiter nicht versichert sind Mopeds, Motorräder, Busse, Nutzfahrzeuge, Wohnwagen, Wohnmobile, Anhänger etc. Weiter nicht versichert sind Mopeds, Motorräder, Busse, Nutzfahrzeuge, Wohnwagen, Wohnmobile, Anhänger etc. Weiter nicht versichert sind Mopeds, Motorräder, Busse, Nutzfahrzeuge, Wohnwagen, Wohnmobile, Anhänger etc. Weiter nicht versichert sind Mopeds, Motorräder, Busse, Nutzfahrzeuge, Wohnwagen, Wohnmobile, Anhänger etc. Weiter nicht versichert sind Busse, Motorräder, Mopeds etc. Weiter nicht versichert sind Busse, Motorräder, Mopeds etc.
Deutschland JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa
EU JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa
Weltweit JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa JaJa
Einschränkungen Versicherungsschutz innerhalb Deutschlands nur in Verbindung mit einer gebuchten Übernachtung.
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Kreditkarte mit Mietwagenversicherung – Essentials
  • Kostenersparnis: Wer eine Kreditkarte mit integrierter Mietwagenversicherung nutzt, spart sich häufig die teuren Zusatzpolicen der Vermieter.
  • Deckungsumfang: Die Leistungen unterscheiden sich stark – von Basis-Vollkasko (CDW/LDW) bis zu erweiterten Paketen mit Glas- und Reifenschutz oder zusätzlicher Haftpflicht (SLI).
  • Selbstbeteiligung: Viele Karten sehen Eigenanteile von 200–500 € vor. Einige Premiumkarten bieten einen echten Null-Selbstbehalt oder erstatten den Betrag im Nachgang.
  • Voraussetzungen: Versicherungsschutz besteht in der Regel nur, wenn der Mietwagen vollständig mit der Karte bezahlt und der Karteninhaber als Fahrer im Vertrag eingetragen ist.
  • Geltungsbereich: Die Versicherung ist oft zeitlich (z. B. 30–90 Tage) oder geografisch (nur EU oder weltweit) begrenzt. Gerade im Ausland lohnt sich ein genauer Blick.
  • Zielgruppen: Am meisten profitieren Vielreisende, Geschäftsreisende und Expats. Für Gelegenheitsmieter kann dagegen eine separat beim Vermieter abgeschlossene Versicherung günstiger und flexibler sein.

Transparenz-Hinweis

Versicherungsbedingungen können sich jederzeit ändern. Die Inhalte wurden sorgfältig recherchiert und zuletzt im August 2025 aktualisiert. Bitte prüfen Sie vor Abschluss oder Nutzung einer Kreditkarte stets die aktuellen Versicherungsbedingungen (AVB) des jeweiligen Anbieters.

Einige Links auf dieser Seite sind sogenannte Affiliate-Links. Beantragen Sie eine Kreditkarte über einen dieser Links, erhalten wir unter Umständen eine Provision – für Sie entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten.

Kreditkarte mit Mietwagenversicherung – Einführung

Eine Kreditkarte mit Mietwagenversicherung kann Reisenden bares Geld und viel Stress ersparen. Statt teure Zusatzpolicen direkt beim Autovermieter abzuschließen, ist der Versicherungsschutz bereits in der Karte enthalten – oft weltweit und ohne weiteren Aufwand. Entscheidend ist allerdings, die Bedingungen der Versicherung zu kennen und typische Einschränkungen zu beachten.

Warum eine Mietwagenversicherung über die Kreditkarte interessant ist

Kreditkarten bündeln mehrere Vorteile: Sie dienen als unkompliziertes Zahlungsmittel, sichern die Mietwagenkaution ab und bieten – je nach Karte – ein integriertes Versicherungspaket. Damit lassen sich sowohl Kosten senken als auch Risiken abdecken, die gerade im Ausland schnell teuer werden können. In Ländern wie den USA, Spanien oder Italien gelten für lokale, über den Autovermieter abgeschlossene Versicherungen oft niedrigere Mindestdeckungen oder strengere Auflagen, sodass der zusätzliche Schutz über die Kreditkarte besonders wertvoll ist.

Typische Szenarien, in denen die Versicherung greift (Unfall, Diebstahl, Parkschaden)

kreditkarte mit mietwagenversicherung
Versicherungen für den Mietwagen können vor hohen Kosten schützen.Foto: jacoblund / iStock

Ob ein selbst verschuldeter Unfall, ein Parkrempler durch Unbekannte oder ein Diebstahl des Fahrzeugs – mit der richtigen Kreditkarten-Versicherung sind solche Fälle finanziell abgesichert. Manche Karten übernehmen zusätzlich Glasschäden, Reifenschäden oder leisten Ersatz bei Vandalismus. Gerade Vielreisende und Expats profitieren, weil sie nicht vor jeder Anmietung eine neue Police prüfen und abschließen müssen.
Erfahrungswerte aus der Praxis

Aus mehr als 16 Jahren Erfahrung mit Kreditkarten und Reiseversicherungen weiß ich: Gerade im Ausland verlassen sich viele Reisende zu sehr auf die Standardpolicen der Vermieter – und zahlen im Ernstfall darauf. In den USA etwa liegen die gesetzlichen Mindestdeckungen für Haftpflicht so niedrig, dass schon ein kleiner Unfall zu immensen Kosten führen kann. Hier zeigt sich der Wert einer Kreditkarte mit umfassendem Versicherungsschutz für Mietwagen besonders deutlich.

Wichtige Versicherungskonzepte für Mietwagen verständlich erklärt

Nicht jede Kreditkarten-Versicherung für Mietwagen deckt automatisch alle Risiken ab. Um Missverständnisse und böse Überraschungen zu vermeiden, lohnt es sich, die wichtigsten Fachbegriffe und Versicherungskonzepte zu kennen. Die folgenden Punkte erklären die Grundlagen in klarer Sprache.

CDW / LDW / SCDW – Vollkasko-Varianten

Versicherungen und Rabatte - das bieten Premium Kreditkarten
Versicherungen und Rabatte – das bieten Premium-Kreditkarten.Foto: dragana991 / iStock

Die Collision Damage Waiver (CDW) oder Loss Damage Waiver (LDW) ist die gängige Vollkaskoversicherung für Mietwagen. Sie ähnelt in ihrem Prinzip einer klassischen Kfz-Versicherung, bezieht sich jedoch ausschließlich auf das gemietete Fahrzeug und die Dauer der Anmietung – eine Haftpflichtversicherung ist darin nicht enthalten. Das bedeutet: Schäden an anderen Fahrzeugen, Personen oder Gegenständen deckt CDW/LDW nicht ab. Dafür ist die Haftpflichtversicherung zuständig, die in vielen Ländern vom Vermieter gestellt oder über Zusatzbausteine wie SLI oder die Mallorca-Police erweitert wird.

Die Super Collision Damage Waiver (SCDW) reduziert oder streicht die Selbstbeteiligung vollständig.

Wichtig: Nicht jede Kreditkarte mit Mietwagenversicherung enthält automatisch eine SCDW, und Glas-, Reifen- oder Unterbodenschäden sind häufig ausgeschlossen.

SLI – Haftpflichtzusatz im Ausland

Rabatt beim Mietwagenhaendler - sparen dank Kreditkarte
Diese Nachteile sollten Sie im Blick behalten.Foto: SasinParaksa / iStock

Die Supplemental Liability Insurance (SLI) ist vorwiegend für Reisen in Länder wie die USA entscheidend. Dort sind die gesetzlichen Mindestdeckungen in der Kfz-Haftpflicht oft extrem niedrig – ein größerer Unfall kann schnell sechsstellige Kosten verursachen. SLI stockt die Haftpflichtsumme einer über den Vermieter abgeschlossenen Versicherung deutlich auf und schützt so vor finanziellen Risiken, die über die reine Vollkasko hinausgehen. In vielen US-Bundesstaaten sind Haftpflicht-Deckungen von nur 10.000 bis 25.000 US-Dollar üblich – Beträge, die bei Personenschäden kaum ausreichen. Mit SLI wird dieses Risiko deutlich reduziert.

Auf meinen eigenen Reisen habe ich erlebt, wie wichtig eine ausreichende Haftpflichtdeckung ist. In den USA wurde mir einmal eine Versicherung mit extrem niedriger Mindestdeckung angeboten – im Schadensfall hätte das niemals gereicht. Seitdem achte ich besonders darauf, dass die Kreditkarte eine zusätzliche Haftpflicht-Absicherung wie SLI beinhaltet.

Mallorca-Police – Ergänzung zur Haftpflicht in der EU

Kreditkarten erleichtern die Mietwagenbuchung
Eine Haftpflichtversicherung für den Mietwagen kann sich lohnen.Foto: SeventyFour / iStock

Die sogenannte Mallorca-Police gleicht Deckungslücken bei Mietwagen im europäischen Ausland aus. Sie hebt die lokale Haftpflichtdeckung auf in Deutschland übliche Standards an, wenn diese im Ausland niedriger angesetzt ist. Einige Kreditkarten enthalten diesen Baustein, andere nur spezielle Reiseversicherungen.

Primär- vs. Sekundärversicherung

Im Schadensfall gut abgesichert - Kreditkarten mit Mietwagenversicherung
Im Schadensfall gut abgesichert – Kreditkarten mit Mietwagenversicherung.Foto: :yotrak / iStock

Eine Primärversicherung greift sofort im Schadensfall – unabhängig von anderen Policen. Eine Sekundärversicherung tritt erst ein, wenn eine bestehende Police (z. B. die Haftpflicht des Vermieters) nicht ausreicht. Für Reisende bedeutet das einen erheblichen Unterschied: Bei einer Sekundärversicherung müssen Sie im Ernstfall zunächst selbst zahlen oder über die Vermieter-Versicherung regulieren, bevor die Kreditkartenversicherung einspringt.

Meine praktische Erfahrung: Stolperfalle Primär- und Sekundärversicherung

Aus meinen Tests mit verschiedenen Kreditkarten hat sich gezeigt: Der Unterschied zwischen Primär- und Sekundärversicherung ist einer der häufigsten Stolperfallen. Viele Karten werben mit „Vollkaskoschutz“, leisten aber nur sekundär. Wer im Ausland unterwegs ist, muss dann erst in Vorkasse gehen – was im Schadensfall mehrere Tausend Euro betragen kann. Premium-Karten wie die Barclays Platinum Double oder die American Express Platinum Card bieten hier oft den besseren, sofortigen Schutz.

Nicht jede Kreditkarten-Versicherung ist automatisch Vollkasko

Viele Karten werben zwar mit einer Mietwagenversicherung, doch der Leistungsumfang unterscheidet sich erheblich. Oft ist eine Vollkaskoversicherung (CDW/LDW) enthalten, die Schäden am Mietwagen und Diebstahl abdeckt. Manche Karten bieten jedoch nur eingeschränkten Schutz oder arbeiten nach einem anderen Modell:

  • Teilkasko-Leistungen: Nur bestimmte Schadensarten wie Brand, Diebstahl oder Naturereignisse sind versichert, Eigenverschulden bleibt außen vor.
  • Haftpflicht-Ergänzungen: Einige Premium-Karten enthalten Zusatzbausteine wie die Mallorca-Police oder eine SLI-Deckung für die USA.
  • Selbstbehalt-Übernahme: Statt einer eigenen Vollkasko wird lediglich der Selbstbehalt einer beim Vermieter abgeschlossenen Versicherung erstattet.
  • Sekundärschutz: Manche Kreditkartenversicherungen greifen nur, wenn die Police des Vermieters nicht ausreicht. Das bedeutet im Ernstfall Vorkasse und nachträgliche Erstattung.

Für Karteninhaber ist es daher entscheidend, genau zu prüfen, ob es sich um eine echte Mietwagen-Vollkaskoversicherung handelt oder um ein eingeschränktes Modell. Nur so kann eingeschätzt werden, ob zusätzlicher Schutz sinnvoll ist.

Praxisbeispiel: Unterschied zwischen echter Vollkasko und Selbstbehalt-Übernahme

Auch die Regelung von Selbstbeteiligungen kann bei Kreditkarten mit Mietwagenversicherung zur Stolperfalle werden. Hier geht es um den Unterschied zwischen einer echten Vollkasko-Versicherung und anderen Versicherungsmodellen. Wo mögliche Fallstricke liegen, verdeutlicht unser Praxisbeispiel.

Stellen Sie sich vor, Sie mieten ein Auto mit einer Vermieter-Vollkaskoversicherung, die eine Selbstbeteiligung von 800 € vorsieht.

  • Variante 1 – Kreditkarte mit echter Vollkasko:
    Es entsteht ein Schaden von 2.000 €. Ihre Kreditkartenversicherung übernimmt den gesamten Betrag – Sie zahlen nichts oder nur den vereinbarten Eigenanteil (bei Premium-Karten oft 0 €).
  • Variante 2 – Kreditkarte mit Selbstbehalt-Übernahme:
    Gleiche Situation: Schaden von 2.000 €. Der Vermieter belastet Ihre Kreditkarte zunächst mit 800 € Selbstbeteiligung. Erst nach Einreichen der Unterlagen bei der Kreditkartenversicherung wird Ihnen dieser Betrag zurückerstattet.

Der Unterschied klingt klein, kann in der Praxis aber entscheidend sein: Bei Variante 2 müssen Sie im Urlaub zunächst in Vorkasse gehen und auf die Erstattung warten – oft mehrere Wochen.

Was ist nicht versichert? Die häufigsten Ausschlüsse

Auch wenn Kreditkarten mit Mietwagenversicherung oft wie ein Rundum-Schutz wirken: In den Bedingungen finden sich zahlreiche Einschränkungen. Wer sie kennt, vermeidet böse Überraschungen und kann besser einschätzen, ob eine zusätzliche Police nötig ist.

Fahrzeugtypen

Viele Kreditkarten-Versicherungen schließen bestimmte Fahrzeuge aus. Dazu gehören häufig Wohnmobile, Motorräder, Transporter oder Vans mit mehr als sieben Sitzen. Auch Luxusmarken wie Ferrari, Lamborghini oder Rolls-Royce sind fast immer vom Versicherungsschutz ausgenommen.

Schadensarten

Glas-, Reifen-, Unterboden- oder Dachschäden gelten bei vielen Karten nicht als „klassische“ Beschädigung im Sinne der Versicherung und sind deshalb ausgeschlossen. Für diese Fälle ist oft eine separate Zusatzversicherung nötig.

Nutzungsarten

Fahrten abseits befestigter Straßen („Offroad“) sind fast nie versichert. Gleiches gilt für Carsharing-Modelle oder extrem kurze Anmietungen von weniger als 24 Stunden. Auch gewerbliche Einsätze (z. B. als Taxi oder Lieferfahrzeug) sind ausgeschlossen.

Zeitliche und geografische Begrenzungen

Die meisten Kreditkarten-Versicherungen greifen nur für Mietzeiträume von 30 bis maximal 90 Tagen. Innerhalb Europas gibt es meist keine Probleme, doch außerhalb – etwa in den USA – können zusätzliche Einschränkungen gelten. Manche Karten sehen auch vor, dass der Schutz innerhalb Deutschlands nur in Verbindung mit einer Übernachtung gilt.

Mein Praxis-Tipp für Reisende

Besonders oft sorgen Schäden an Reifen und Glas für Ärger. Gerade im Ausland stellen Autovermieter dafür hohe Zusatzrechnungen, weil diese Schäden in vielen Kreditkarten-Versicherungen ausgeschlossen sind. Auch hier erweisen sich Premium-Karten wie die Miles & More Gold oder die American Express Business Platinum Card als besonders stark, da sie überdurchschnittliche Versicherungspakete bieten. Prüfen Sie dennoch immer die Versicherungsbedingungen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Am Mietwagenschalter: Upselling souverän abwehren

Viele Reisende berichten, dass sie bei der Abholung des Mietwagens unter Druck gesetzt werden, teure Zusatzversicherungen abzuschließen – selbst dann, wenn bereits über die Kreditkarte Versicherungsschutz besteht. Typische Argumente sind angeblich fehlender Schutz für bestimmte Schäden oder die Behauptung, eine Kreditkarten-Versicherung werde im Ernstfall ohnehin nicht akzeptiert.

Typische Verkaufstricks

  • Hinweis auf angeblich unverzichtbare Zusatzpakete wie Glas- oder Reifenversicherung
  • Androhung hoher Kosten bei Schäden, die angeblich nicht gedeckt seien
  • Zweifel an der Gültigkeit von Kreditkartenversicherungen („das zahlt Ihre Bank ohnehin nicht“)

Kreditkarte vs. Debitkarte bei der Kaution

Ein häufiger Stolperstein: Viele Autovermieter akzeptieren keine Debitkarten zur Hinterlegung der Kaution. Der Grund: Bei Debitkarten wird der Betrag sofort vom Girokonto abgebucht, während Kreditkarten lediglich eine Autorisierung im Kreditrahmen vornehmen. Für den Vermieter ist die Kreditkarte daher sicherer, weil er über den reservierten Betrag auch nach Rückgabe des Fahrzeugs noch Forderungen geltend machen kann.

Wer nur eine Debitkarte vorlegt, wird oft gezwungen, die teure Vollkasko des Vermieters zu kaufen. Eine echte Kreditkarte mit Kreditrahmen ist hier häufig unverzichtbar.

Erfahrung aus der Praxis: Debitkarten können teuer werden

Ein Leser berichtete mir von seiner Reise nach Spanien: Er hatte nur eine Premium-Debitkarte im Portemonnaie. Am Schalter lehnte der Autovermieter diese für die Kaution ab und bot stattdessen ein „Sorglos-Paket“ für 28 € pro Tag an – plus die hauseigene Vollkaskoversicherung. Ohne echte Kreditkarte blieb ihm keine Wahl. Für eine einwöchige Anmietung ergab sich dadurch folgende Rechnung:

  • Mietpreis laut Buchung für eine Mietdauer von 7 Tagen: 196 €
  • Zusätzliches Versicherungspaket des Vermieters: ca. 200 €
  • Gesamtkosten: 396 € statt 196 € (bei Buchung mit Kreditkarte mit Mietwagen-Vollkasko)

Dieses Beispiel zeigt, wie schnell sich die Kosten nahezu verdoppeln können, wenn keine klassische Kreditkarte mit Mietwagenversicherung vorhanden ist.

Auch unabhängig von Akzeptanzproblemen seitens der Autovermieter werden Sie auf dem deutschen Markt kaum Debitkarten finden, die eine Mietwagen-Versicherung bieten. Zwar haben Anbieter wie N26 ihre Premium-Debitkarten auch mit Versicherungsleistungen wie einer Reisekrankenversicherung und einer Reiserücktrittsversicherung ausgestattet, jedoch ist in diesen Paketen keine Mietwagenversicherung inkludiert. Wenn Sie häufig auf Reisen sind und dabei Mietfahrzeuge nutzen, empfehle ich Ihnen daher grundsätzlich eine echte Kreditkarte mit Mietwagenversicherung. Viele Anbieter haben explizite Reisekreditkarten im Programm, die neben dem Mietwagenschutz auch verschiedene andere Versicherungen und nützliche Zusatzleistungen für Reisen bieten.

Checkliste: So wehren Sie unnötige Zusatzkosten ab

  • Versicherungsbedingungen griffbereit: Halten Sie die AVB Ihrer Kreditkarte digital oder ausgedruckt bereit, um Nachfragen am Schalter souverän zu beantworten.
  • Klare Ansage: Weisen Sie freundlich, aber bestimmt darauf hin, dass bereits eine Vollkasko- oder Haftpflichtversicherung über Ihre Kreditkarte besteht.
  • Nicht unter Druck setzen lassen: Bestehen Sie auf einer schriftlichen Aufschlüsselung aller Zusatzkosten – insbesondere für Versicherungen, Servicegebühren, Zuschläge für junge Fahrer oder Mehrfahrer sowie mögliche Gebühren für die Hinterlegung der Kaution.
  • Kreditkarte statt Debitkarte: Achten Sie darauf, dass es sich um eine echte Kreditkarte mit Kreditrahmen handelt. Viele Vermieter akzeptieren keine Debitkarten für die Kaution.
  • Alternativen kennen: Sollte die Kreditkartenversicherung nicht akzeptiert werden, wenden Sie sich direkt an den Vermittler oder den Kundenservice Ihrer Kreditkarte, bevor Sie zusätzliche Policen unterschreiben.

Vorteile und Nachteile einer Kreditkarte mit Mietwagenversicherung

Vorteile
  • Kostenersparnis: teure Zusatzversicherungen des Vermieters entfallen
  • Einfacher Schutz: greift automatisch bei Kartenzahlung
  • Weltweite Nutzung: oft auch im Ausland gültig
  • Zusatzleistungen: Viele Premium-Kreditkarten beinhalten Reiseversicherungen oder Extras wie Priority Pass

Nachteile
  • Versicherungsschutz oft nur bei Zahlung mit Karte
  • Hohe Selbstbeteiligung (200–500 €) bei vielen Karten
  • Eingeschränkter Deckungsumfang (z. B. keine Reifen-, Glas- oder Unterbodenschäden)
  • Zeitliche oder geografische Limits (z. B. max. 30 Tage, nur EU)

Kreditkarten mit Mietwagenversicherung im Vergleich

Nicht jede Kreditkarte mit Mietwagenversicherung bietet denselben Schutz. Unterschiede gibt es bei Deckungssummen, Selbstbeteiligung, Geltungsdauer und der Frage, ob die Versicherung primär oder sekundär wirkt. In unserem Vergleich haben wir die gängigsten Karten gegenübergestellt und ihre Leistungen anhand klarer Kriterien bewertet.

Unsere Testkriterien

Für die Bewertung haben wir folgende Punkte berücksichtigt:

  • Deckungsumfang: Welche Schadensarten sind abgedeckt (Unfall, Diebstahl, Glas-/Reifenschäden)?
  • Selbstbeteiligung: Höhe des Eigenanteils pro Schadensfall und Möglichkeit einer Reduktion auf 0 €.
  • Geltungsbereich: Maximale Mietdauer und regionale Einschränkungen (z. B. nur EU oder weltweit).
  • Versicherungsmodell: Primär- oder Sekundärversicherung.
  • Zusatzleistungen: weitere Reiseversicherungen, Services und Rabatte.
  • Zielgruppe: Für wen lohnt sich die Karte – Privatkunden, Geschäftsreisende, Vielmieter?

Unsere Favoriten

Barclays Platinum Double

Barclays Platinum Double
Jahresgebühr
99 €
Bargeld
0 €
eff. Sollzins
20,91 %
Bargeldbezug weltweit kostenlos
Umfangreiche Versicherungen
Keine Fremdwährungsgebühren
Attraktive Zusatzleistungen
Flexible Rückzahlungsoptionen
Hohe Zinsen bei Teilrückzahlung
Kein Bonusprogramm

Ein Klassiker unter den Premium-Karten mit umfassendem Versicherungspaket. Besonders stark ist die echte Vollkaskoversicherung mit der Option auf 0 € Selbstbeteiligung. Zudem weltweit einsetzbar und mit solider Zusatzabdeckung für Vielreisende geeignet.

American Express Platinum Card

American Express Platinum Card
Jahresgebühr
720 €
Bargeld
4 %
200 Euro Online-Reiseguthaben jährlich
200 Euro SIXT ride Fahrtguthaben
150 Euro Restaurantguthaben
2x Priority Pass inkl. Begleitperson
Umfangreiches Versicherungspaket
Teilnahme an Amex Offers und Membership Rewards
Hohe Bonitätsanforderungen

Das Spitzenmodell für Vielreisende. Neben einer sehr umfangreichen Mietwagen-Vollkasko sind zahlreiche weitere Leistungen enthalten: Priority Pass für Lounge-Zugang, Auslandskrankenversicherung, Reiserücktrittsversicherung und ein exklusives Bonusprogramm. Die hohe Jahresgebühr rechnet sich vorwiegend für Vielnutzer, die das Gesamtpaket intensiv einsetzen.

American Express Business Gold

American Express Business Gold
Jahresgebühr
0 €
175 € ab 2. Jahr
Bargeld
4 %
im 1. Jahr ohne Grundgebühr
Kostenlos: bis zu 99 Zusatzkarten
Viele Reiseversicherungen inkludiert
Rabatt auf Priority Pass Standard Mitgliedschaft
Kostenpflichtige Bargeldabhebung

Die Business-Variante der Gold Card enthält eine Mietwagenversicherung – eine Leistung, die für Privatkunden bei der Amex Gold nicht verfügbar ist. Sie richtet sich klar an Geschäftsreisende, die regelmäßig im Ausland unterwegs sind, und punktet mit einer fairen Jahresgebühr sowie zusätzlichen Reiseversicherungen.
Expertinnen-Meinung

Aus meiner eigenen Erfahrung hat sich die Barclays Platinum Double als zuverlässiger Begleiter erwiesen – die Schadenabwicklung verlief unkompliziert und schnell. Für Geschäftsreisen nutze ich zusätzlich die Amex Business Gold, die durch ihre speziellen Leistungen für Unternehmen sehr positiv aufgefallen ist. Weniger gute Erfahrungen habe ich dagegen mit meiner früheren Miles & More Kreditkarte gemacht: Die Schadensmeldung zog sich über Wochen, die Unterstützung durch die Versicherung war gering.

Besonders positiv bewerte ich bei meiner privaten Barclays Platinum, dass neben dem hervorragenden Mietwagenschutz auch kostenlose Bargeldabhebungen weltweit, Reiseversicherungen für den Inhaber und bis zu 6 Mitreisende, keine Fremdwährungsgebühren sowie bis zu 3 kostenlose Zusatzkarten enthalten sind. Zudem bietet Barclays – ebenso wie American Express bei ihren Premiumkarten – für Karteninhaber und Mitreisende einen umfassenden Reiseservice, der auch bei Versicherungsfragen zuverlässig unterstützt.

Fazit

Eine Kreditkarte mit Mietwagenversicherung kann Reisenden erhebliche Kosten und Aufwand ersparen. Entscheidend ist jedoch, die genauen Bedingungen zu kennen: Selbstbeteiligungen, Ausschlüsse bei Glas- oder Reifenschäden sowie zeitliche oder geografische Begrenzungen machen oft den Unterschied.

Premium-Kreditkarten bieten in der Regel den umfassendsten Schutz und kombinieren die Mietwagenversicherung mit weiteren Reiseleistungen und Services. Entscheidend ist jedoch, die konkrete Versicherungsleistung im Detail zu prüfen, da Umfang und Bedingungen je nach Anbieter stark variieren.

Für Gelegenheitsnutzer kann dagegen ein separat beim Autovermieter abgeschlossenes Paket ausreichend sein. Wer jedoch regelmäßig auf Reisen ist und Mietwagen nutzt, profitiert langfristig von einer Kreditkarte mit integriertem Versicherungsschutz – nicht nur durch den Wegfall teurer Zusatzpolicen, sondern auch durch den Komfort, weltweit zuverlässig abgesichert zu sein.

FAQ – Häufige Fragen

Vor allem für Vielreisende, Geschäftsreisende und Expats. Familien profitieren, wenn mehrere Fahrer mitversichert sind. Für Gelegenheitsmieter ist oft die Versicherung des Autovermieters günstiger.

Für Gelegenheitsnutzer ist oft eine externe Versicherung günstiger. Wer aber regelmäßig Mietwagen nutzt, spart mit einer passenden Karte schnell mehrere Hundert Euro pro Jahr.

Den Schaden sofort melden, Fristen beachten und Unterlagen bereithalten. Fotos, Übergabeprotokoll und ggf. Polizeibericht helfen bei der schnellen Abwicklung.

Die Kosten für eine Kreditkarte mit Mietwagenversicherung beginnen im mittleren zweistelligen Bereich und gehen bis in den hohen dreistelligen Bereich.

Über die Autorin
Janine El-Saghir Dr. Janine El-Saghir ist eine promovierte Kulturwissenschaftlerin und hat eine erfolgreiche Karriere in der Wirtschaft in den Bereichen Consumer Research und Datenanalyse durchlaufen. Seit über...