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Trade Republic Sicherheit

Trade Republic ist bekannt für Aktien- und ETF-Handel und eine der führenden Apps für mobiles Trading. Doch, bei allen Möglichkeiten und Vorteilen, die die moderne Handelsplattform bietet, stellt sich für jeden Anleger doch immer die Frage, wie sicher das dort angelegte Kapital wirklich ist. Wir erklären, wie Einlagensicherung und Anlegerentschädigung genau funktionieren und wie sicher Ihr Geld bei Trade Republic wirklich ist!
Geschrieben von
Philipp Staedele
Essentials
  • Einlagensicherung für nicht investiertes Guthaben
  • Anlegerentschädigung für Wertpapiere und Schutz der Geldmarktfonds
  • Regulierung durch die BaFin und die Deutsche Bundesbank
  • Moderne digitale Sicherheitsstandards
  • Aktien und ETFs unterliegen marktbedingten Schwankungen
  • Keine Zinsgarantie
  • Einlagensicherung im Ausland hängt von der Zahlungsfähigkeit des Staates ab

Überblick zu Trade Republic

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Wie sieht es mit der Sicherheit bei Trade Republic aus?Foto: ijeab / iStock

Trade Republic ist ein deutscher Online-Broker, der es Privatpersonen ermöglicht, einfach und kostengünstig in Aktien, ETFs, Derivate und Kryptowährungen zu investieren. Die Plattform funktioniert über eine benutzerfreundliche App und eine Web-Oberfläche und richtet sich vor allem an Anlegerinnen und Anleger, die ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen möchten – ganz ohne klassische Bankberatung.

Bekannt wurde Trade Republic vor allem durch seine niedrigen Gebühren: Für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren fällt in der Regel nur eine Pauschale von einem Euro an. Viele Aktien- und ETF-Sparpläne sind sogar komplett kostenlos. Neben dem Wertpapierhandel bietet Trade Republic auch eine Verzinsung auf das nicht investierte Guthaben an – ähnlich wie bei einem Tagesgeldkonto.

Trade Republic Girokonto
Gebühr / Monat
0 €
Bargeld
0 €
Bargeld im Ausland
0 %
Keine Kontoführungsgebühren
Kombination aus Girokonto, Karte und Depot
Sehr hohe Guthabenzinsen
Gute Debitkarte zum Konto
Flexible Einzahlungsmöglichkeiten
Keine internationalen Überweisungen außerhalb des SEPA-Raums
Ordergebühren von 1 €
Kosten bei ETF Investitionen
Nicht in allen Ländern steuereinfach

Die Einlagensicherung bei Trade Republic

Vorteile der American Express Business Card Gold
Wie sind Ihre Einlagen bei Trade Republic abgesichert?Foto: NicoElNino / iStock

Doch bei allen Möglichkeiten und Vorteilen, die die moderne Handelsplattform Trade Republic mit sich bringt, stellt sich doch jeder Anleger die Frage, wie sicher sein Kapital wirklich ist.

Trade Republic, ehemals als lizenzierte Wertpapierhandelsbank tätig und inzwischen zur Vollbank geworden, steht unter der Aufsicht der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Diese Regulierung sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit und stärkt das Vertrauen in den Anbieter.

Nicht investiertes Geld – also das, was Sie einfach auf deinem Verrechnungskonto bei Trade Republic liegen lassen – wird bei einer Partnerbank verwahrt. Trade Republic hat die Verwaltung der Verrechnungskonten seiner Kunden auf vier Partnerbanken verteilt: die Deutsche Bank AG, die JP Morgan SE, die HSBC Continental Europe S.A. sowie die Citibank Europe plc. Für Kunden mit Wohnsitz in Deutschland wird die Citibank Europe plc inzwischen allerdings nicht mehr genutzt.

Die Deutsche Bank, JP Morgan SE und HSBC Continental Europe unterliegen ebenfalls der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie die Deutschen Bundesbank. Die Citibank Europe plc hingegen wird von der irischen Zentralbank, der Central Bank of Ireland, reguliert.

Sowohl die Deutsche Bank, HBSC Continnental Europe als auch die anderen Banken sind durch den gesetzlichen Einlagensicherungsfonds (Entschädigungseinrichtung deutscher Banken) abgesichert, was bedeutet, dass Einlagen bis zu 100.000 € im unwahrscheinlichen Fall einer Bankpleite geschützt sind. Dies bietet eine solide Sicherheit für das Geld, das momentan nicht in Wertpapiere investiert ist.

Wichtiger Hinweis:

Die Sicherung der Einlagen bis zu 100.000 € gilt pro Bank bzw. pro Kunde, nicht pro Konto. Wenn Sie also mehrere Konten bei derselben Bank haben (z. B. über verschiedene Broker), gilt die Obergrenze insgesamt. Anleger sollten also nur einen begrenzten Betrag bei einem Anbieter parken.

Anlegerentschädigung für Wertpapiere

Sobald Sie Ihr Geld in Wertpapiere investieren – also Aktien, ETF-Sparpläne und ETF-Anteile oder andere börsengehandelte Produkte kaufen – liegt Ihr Kapital nicht mehr als Bargeld auf dem Konto, sondern in Form von Wertpapieren im Depot. Wertpapiere wie ETF-Sparpläne und Co. unterliegen nicht der Einlagensicherung, weil ihr Marktwert ständigen Schwankungen unterworfen ist – er kann fallen, aber auch steigen.

Im rechtlichen Sinne gelten diese Wertpapiere als Sondervermögen. Das bedeutet, die Wertpapiere gehören Ihnen persönlich, nicht dem Broker – sie sind vom Vermögen vom Online-Broker Trade Republic vollständig getrennt. Im Insolvenzfall von Trade Republic bleiben Ihre Anlagen unberührt und können auf ein anderes Depot übertragen werden. Das schützt dich effektiv vor dem Risiko, durch eine Unternehmenspleite dein investiertes Kapital zu verlieren – was bei klassischen Bankeinlagen ohne Einlagensicherung ein Problem sein könnte.

Zur Verwahrung dieser Wertpapiere arbeitet Trade Republic mit Clearstream zusammen – einem Dienstleister, der die Wertpapiere im Namen der Anleger bei den üblichen Lagerstellen verwahrt.

Gut zu wissen:

Falls Trade Republic nicht in der Lage sein sollte, Dividenden, Verkaufserlöse oder sogar die Wertpapiere selbst auszuzahlen, greift der Schutz des europäischen Anlegerentschädigungssystems.

Wie bei anderen Brokern sind dabei bis zu 20.000 € pro Anleger abgesichert – das entspricht bis zu 90 % der offenen Forderungen aus Wertpapiergeschäften.

Geldmarktfonds und Tagesgeld-Zinsen

Trade Republic bietet aktuell Zinsen auf nicht investiertes Guthaben – teils über Geldmarktfonds. Auch hier ist Ihr Kapital sicher, da diese Fonds ebenfalls als Sondervermögen geführt werden. Sie sind nicht Teil des Unternehmensvermögens von Trade Republic oder der Partnerbank.

Falls es zu einer Insolvenz kommt, können Sie Ihre Anteile behalten oder übertragen lassen. Das ist ein großer Unterschied zu klassischen Fest- oder Tagesgeldern bei manchen Banken, wo Sie im Zweifel nur durch die Einlagensicherung abgesichert sind.

Trade Republic
Jahresgebühr
0 €
Bargeld
0 €
Kostenlose Kreditkarte
Weltweit kostenlos Bargeld abheben
Weltweit kostenlos bezahlen
Bonusprogramm
Investitionen in Aktien und ETFS möglich
Guthabenverzinsung
Keine Schufa notwendig

Digitale Sicherheit

Neben der finanziellen Absicherung ist auch die digitale Sicherheit ein wichtiger Faktor. Trade Republic nutzt moderne Sicherheitsstandards:

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für den Log-in via E-Mail-Adresse
  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung deiner Daten
  • Video-Ident-Verfahren bei der Registrierung zur Identitätsprüfung

Die Risiken bei Trade Republic

Auch wenn Ihr Kapital bei Trade Republic in der Regel gut geschützt ist, gibt es gewisse Risiken, die Sie kennen sollten:

  • Marktrisiken: Wenn Sie in Aktien oder ETFs investieren, können diese im Wert schwanken. Es besteht immer das Risiko von Verlusten durch Kursrückgänge – das ist Teil des normalen Börsengeschehens.
  • Zinsrisiken: Die aktuell angebotenen Zinsen auf Guthaben sind nicht garantiert. Trade Republic kann diese jederzeit anpassen – etwa bei Änderungen des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB).
  • Staatliche Risiken bei Einlagensicherung im Ausland: Falls Sie mit ausländischen Brokern oder Banken arbeiten, hängt die Einlagensicherung von der Zahlungsfähigkeit des jeweiligen Staates ab.

Sicherheit und Risiken im Überblick

Sicherheit
  • Einlagensicherung für nicht investiertes Guthaben
  • Anlegerentschädigung für Wertpapiere
  • Schutz der Geldmarktfonds
  • Regulierung durch die BaFin und die Deutsche Bundesbank
  • Moderne digitale Sicherheitsstandards

Risiken
  • Aktien und ETFs unterliegen marktbedingten Schwankungen
  • Keine Zinsgarantie
  • Einlagensicherung im Ausland hängt von der Zahlungsfähigkeit des Staates ab

Alternative Anbieter

In puncto Sicherheit stehen Tradern auf dem deutschen Markt mehrere Alternativen zu Trade Republic zur Verfügung. Diese bieten nicht nur die gesetzliche Einlagensicherung, sondern teils auch erweiterte Schutzmechanismen durch zusätzliche Absicherungen ihrer Partnerbanken.

Auch sonst gibt es einige Alternativen zu Trade Republic:

N26 Standard Mastercard
Jahresgebühr
0 €
Bargeld
0 €
eff. Sollzins
13,4 %
Kostenlose Debit-Mastercard & Girokonto
Banking App mit Krypto-, ETF- & Festgeld-Optionen
4 kostenlose Bargeldabhebungen in Deutschland
Im Euro-Ausland kostenloser Bargeldbezug
WIREX Card
Jahresgebühr
0 €
Bargeld
2 %
Bis zu 1 % Krypto-Cashback auf Kartenzahlungen
Handel und Zahlung mit Kryptowährungen
Ohne Jahresgebühr
Weltweit kostenlose Transaktionen
Schlechter Support
Homepage nur auf Englisch

Unser Fazit: So sicher ist Ihr Geld

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Unser Fazit zur Sicherheit bei Trade Republic.Foto: apichon_tee / iStock

Insgesamt ist Ihr Geld bei Trade Republic ausgezeichnet abgesichert, solange Sie sich der Unterschiede zwischen Einlagen und investiertem Kapital sowie einiger Besonderheiten bewusst sind.

Trade Republic steht unter der Aufsicht der Bafin, diese Regulierung sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit und stärkt das Vertrauen in den Anbieter. Nicht investiertes Geld wird bei einer Partnerbank verwahrt, mit gesetzlicher Einlagensicherung. Beachten Sie jedoch die Obergrenze von 100.000 € – pro Bank und nicht pro Konto.

Ihre Anlagen in Wertpapieren sind als Sondervermögen von Trade Republic getrennt und bleiben im Falle einer Insolvenz des Brokers unberührt – im Falle der Zahlungsunfähigkeit greift das europäische Anlegerentschädigungssystem. Auch Geldmarktfonds sind als Sondervermögen geschützt, darüber hinaus bieten moderne digitale Sicherheitsstandards Schutz vor Betrug.

Beachten sollten Sie in jedem Fall die marktbedingten Schwankungen bei Trades mit Aktien und ETFs sowie Einlagensicherung bei ausländischen Banken, die von der Zahlungsfähigkeit des jeweiligen Staates abhängt. Weiterhin bietet Trade Republic keine Zinsgarantie für Ihre Einlagen.

Wir meinen: durch die gesetzliche Einlagensicherung, Sondervermögen und Co ist ein hoher Schutz Ihrer Einlagen gewährleistet – behalten Sie die Risiken im Blick und sind Sie bei der Auswahl Ihres Brokers dennoch vorsichtig.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Wertpapierdepots der Kundinnen und Kunden werden über Clearstream verwaltet. Für deutsche Nutzerinnen und Nutzer werden die Verrechnungskonten von der Deutschen Bank AG, der J.P. Morgan SE sowie der HSBC Continental Europe S.A. geführt. Diese Banken unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung, die Guthaben bis zu 100.000 € pro Person schützt.

Trade Republic verwendet sogenannte Treuhandsammelkonten – ein bei Brokern weit verbreitetes Verfahren. Anstatt für jede Kunden ein eigenes Konto einzurichten, werden die Gelder gesammelt auf einem zentralen Konto verwahrt. Dennoch ist sichergestellt, dass die Einlagen eindeutig zugeordnet werden können, sodass jeder Nutzer jederzeit vollen Zugriff auf sein Guthaben behält.

Ein zentraler Vorteil dieses Modells ist der Schutz durch die gesetzliche Einlagensicherung. Diese greift individuell pro Kunde: Im Falle einer Insolvenz der Bank, die das Treuhandsammelkonto führt, sind Einlagen bis zu 100.000 € pro Person abgesichert. Die rechtliche Grundlage hierfür bildet das Einlagensicherungsgesetz.

Um herauszufinden, bei welcher Bank Ihr Verrechnungskonto bei Trade Republic geführt wird, genügt ein Blick in die App. Nach dem Einloggen kann oben links das eigene Profil aufgerufen werden. Im Profil befindet sich der Bereich „Konto“, in dem der BIC (Bank Identifier Code) angezeigt wird. Anhand dieses Codes lässt sich erkennen, welche Partnerbank das Verrechnungskonto verwaltet.

Eine direkte Auswahl der Bank ist nicht möglich, die Zuordnung über den BIC funktioniert jedoch unkompliziert.

Hier eine Übersicht der BICs und zugehörigen Banken:

  • DEUTDEFFXXX → Deutsche Bank
  • CHASDEFXXXX → J.P. Morgan SE
  • TUBDDEDDXXX → HSBC Continental Europe S.A.

HSBC Continental Europe ist die europäische Tochter der britischen HSBC-Gruppe mit Sitz in Paris. Sie entstand 2020 aus HSBC France und bündelt das Geschäft in mehreren EU-Ländern (u. a. Deutschland, Italien, Spanien). Die Bank bietet v. a. Dienstleistungen für Unternehmen und vermögende Kunden an. 2024 verkaufte sie ihr französisches Privatkundengeschäft, um sich stärker auf das internationale und institutionelle Geschäft zu konzentrieren.

Anmerkung der kreditkarte24.de-Redaktion

Gesetze und Regelungen können sich verändern. Auf der Trade Republic Webseite finden Sie aktualisierte Informationen.

Über den Autor
Philipp Staedele Philipp Staedele ist Finanzjournalist mit über zehn Jahren Erfahrung und spezialisiert auf Kreditkarten, Zahlungsverkehr und Verbraucherfinanzen. Durch unabhängige Analysen, zahlreiche Produkttests und regelmäßige Veröffentlichungen für... Mehr erfahren
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